Die Geschichte der Spessarträuber

Spessarträuber – noch heute ist der Name dieser Halunken weit über die Grenzen des Spessart hinweg bekannt. Es handelte sich um besonders gefürchtete Räuber, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf den großen Handelsrouten im Spessart unterwegs waren.

Der Spessart hat eine bewegte Geschichte hinter sich. So wurde die Region lange Zeit vom Erzbistum Mainz, dem Hochstift Würzburg sowie einigen kleineren Herren regiert. Die Anfang des 19. Jahrhunderts herrschende Aufteilung des Deutschen Reichs in 314 Stadtstaaten, Kleinstaaten und Kleinststaaten begünstigte das Entstehen von herumstreunenden Räuberbanden. Der Grund: Die Räuber mussten aufgrund der politischen Zersplitterung kaum grenzübergreifende Strafverfolgung befürchten.

Schnell rankten sich Legenden und Gruselerzählungen um die Abenteuer und Raubzüge der sogenannten „Spessarträuber“. Die Geschichten wurden durch Gerüchte und tatsächliche Geschehnisse genährt. So überfielen die Halunken nicht nur Geldboten und Postreiter, sondern auch Kaufleute und Postkutschen, die die Wälder des Spessart durchquerten. Die Räuber profitierten von ihren hervorragenden Ortskenntnissen und von den Streitigkeiten zwischen den zahlreichen Herzogtümern und Herrschaftsgebieten.

Seinen letzten Höhepunkt erlebte das Räuberwesen im Spessart um 1806, dem Zeitpunkt des Erlöschens des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Der Spessart wurde zuerst dem Kurfürstentum Aschaffenburg, dann dem Großherzogtum Frankfurt und schließlich zum großen Teil dem Königreich Bayern zugeteilt. Mit der Neuzuordnung ging eine effektivere Verwaltung einher, die dem Treiben der Räuber ein Ende bereitete.

Das Märchen „Das Gasthaus im Spessart“

Den Geschichten um die Spessarträuber setzte Wilhelm Hauff 1827 mit dem Märchen „Das Wirtshaus im Spessart“ ein Denkmal. Verfilmt wurde die Erzählung 1958 von Kurt Hoffmann mit Liselotte Pulver in der weiblichen Hauptrolle. Der Film war ein echter Erfolg und wurde zu einem der meistgesehensten deutschen Filme der 1950er Jahre.

„Das Gasthaus im Spessart“ berichtet von der Gesellenwanderung eines jungen Goldschmieds. Dieser kehrt in Begleitung eines Zirkelschmieds in einem Spessart-Gasthaus ein. Aus Angst vor einem Raubüberfall beschließen beide, die Nacht über wach zu bleiben, und erzählen sich Märchen. Als eine Gräfin mit ihrer Dame und einem Jäger ins Gasthaus kommt, setzt sich der Mann zu ihnen.

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Die um Mitternacht eintreffenden Räub. wollen die Gräfin entführen, um Lösegeld von ihrem Ehemann zu erpressen. Als Gräfin verkleidet, lässt sich der junge Goldschmied – gemeinsam mit dem Jäger und des Zirkelschmieds – von ihnen mitnehmen. Die Gräfin kann unbeschadet heimkehren.

Nachdem die drei Gefangenen fünf Tage im Räuberquartier ausgeharrt haben, teilt der Räuberhauptmann ihnen mit, dass der Graf das Lösegeld nicht zahlen wolle. Da er der vermeintlichen Gräfin jedoch nichts antun möchte, bietet er den Gefangenen an, gemeinsam mit ihm zu fliehen. Auf der Flucht treffen sie auf einen Major, der mit dem Jäger bekannt ist. Dieser bringt die Reisenden sicher zum Sitz des Grafen nach Aschaffenburg.

Als sich Goldschmied, Jäger und Gräfin wiedersehen, ist die Freude groß. Sie bittet darum, seine Kleidung und den Sack, mit denen sie sich zum Schutz vor den Räubern maskiert hatte, behalten zu dürfen. Er erlaubt es, bittet jedoch darum, den Schmuck seiner Patin behalten zu dürfen. Diese hat er nie kennengelernt, will ihr ihren Schmuck auf seiner Wanderung aber persönlich überreichen. Als die Gräfin den Schmuck sieht, erkennt sie ihn sofort wieder. Sie selbst hat die Edelsteine an ihren Patensohn, den Goldschmied, geschickt, damit er sie bearbeite. Zum Dank für ihre Rettung nimmt die Gräfin den Goldschmied, ihren Patensohn, in die Familie auf. Nach seiner Wanderung schenkt sie ihm ein Haus in Nürnberg.

Spessarträuber für den Magen

Wie die Geschichte der Spessarträuber steckt der gleichnamige Schnaps voller Tradition und Leidenschaft. Der Likör wird seit mehr als einem Jahrhundert in aufwändiger Handarbeit hergestellt und lässt hinsichtlich Qualität und Geschmack nichts zu wünschen übrig.

Als echtes Handwerksprodukt aus der Region Spessart ist der Schnaps äußerst beliebt. Hergestellt wird der Kräuterlikör bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Apotheker aus der Region begann mit der Produktion und kurierte mit dem Mittel Magenbeschwerden und Verdauungsprobleme seiner Patienten.

Noch heute wird der Spessarträuber nach der Originalrezeptur hergestellt und enthält 19 verschiedene Kräuter. Durch deren aufwändige Verarbeitung hat das Getränk eine sehr wohltuende Wirkung für Körper und Geist.

Die Spessarträuber im Landhotel Betz

Auf Bestellung können auch Sie sich von echten Räuber aus dem Spessart überfallen lassen! Egal, ob Geburtstagsparty, Familienfeier oder Firmenevent – unsere Räuber inklusive wilder Bräute überfallen Sie und Ihre Gäste ganz nach Ihren individuellen Wünschen. Dabei kann es sich um Mespelbrunner Räuber oder aber Räuber aus Bad Orb oder Bad Soden-Salmünster handeln. Sie spielen Theater, sorgen für allerhand wildes Treiben und machen den ein oder anderen rauen Witz. Das Beste ist: Für Ihre Gäste ist das Ganze eine absolute Überraschung, denn in der Regel wissen nur Sie als Gastgeber, wann genau die Räuberbande zuschlägt.

Wann gab es die Spessarträuber?

Belegt sind die Spessarträuber am Anfang des 19. Jahrhunderts, denen Wilhelm Hauff 1827 mit der Erzählung Das Wirtshaus im Spessart und Kurt Hoffmann 1958 mit dem gleichnamigen Film ein Denkmal setzten

Wo befindet sich das Wirtshaus im Spessart?
Die Spessart Bühne Mespelbrunn liegt im selben Gebäude, wie das authentische echte Wirtshaus im Spessart. Direkt an der B8, Aschaffenburg – Würzburg.
Wo spielt der Film Das Wirtshaus im Spessart?
Gedreht wurde „Das Wirtshaus im Spessart“ vor Ort im Spessart, auf Schloss Mespelbrunn und in dem mittelalterlichen Ort Miltenberg, bekannt als die „Perle des Mains“.
In welcher Zeit spielt das Wirtshaus im Spessart?
Das Wirtshaus im Spessart ist die Rahmenerzählung des dritten Bandes von Wilhelm Hauffs Märchenalmanach, zuerst veröffentlicht als Maerchenalmanach für Söhne und Töchter gebildeter Stände auf das Jahr 1828 in Stuttgart.
Woher kommt der Name Spessart?
Der Name leitet sich aus Specht und Hardt („Bergwald“) her, steht so für Spechtswald. Er ist im Jahr 839 belegt als Spehteshart, um 1000 als Speshart. Der Name kommt auch in der Schreibweise Spechteshart vor. Daneben kann auch ein römischer Namensursprung angenommen werden.

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